Holz kann richtig viel

Holz ist ein äusserst vielseitiger natürlicher Rohstoff. Die Verwendung von Urner Holz stärkt das lokale Gewerbe, sichert Arbeitsplätze und trägt zur Wertschöpfung im Kanton bei. Kurze Transportwege machen die Ökobilanz noch besser. Die Verarbeitung beginnt bei den Forstbetrieben und geht über Sägereien bis zu den holzverarbeitenden Unternehmen. So entstehen aus dem einheimischen Naturprodukt etwa Fenster, Möbel, Kleingegenstände und Kunst, aber auch ganze Gebäude.

Der Werkstoff hat Zukunft

Holz liegt beim Bauen, für Möbel und andere Produkte im Trend. Dies hat auch damit zu tun, dass das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und regionale Wertschöpfung steigt und Holz ein nachwachsender CO2-neutraler Rohstoff ist. Bauen mit Holz ist – auch dank neuer Techniken – eine interessante Alternative und ökologisch überzeugend. Denn Holz ist nicht nur leicht transportier- und bearbeitbar, sondern hat gleich mehrere Leben: Es lässt sich umbauen, verändern und dient am Ende des Kreislaufs als Energielieferant. Zudem überzeugen Holzbauten durch ihre kurze Bauzeit.

Akteure & Projekte

Urner Holzhaus

An der Seilergasse in Altdorf hat 2023 eine Familie ihr Haus komplett aus Urner Holz bauen lassen – vom Dach über die Fassade bis zum Täfer, den Böden, Decken, Türen und Treppen. Die verbauten 250 Kubikmeter Rundholz wurden in Flüelen geerntet, gelagert, eingesägt, getrocknet und weiterverarbeitet. Sie wachsen in rund 1,5 Tagen im hiesigen Wald wieder nach. Der einheimische Kreislauf bedeutet: kurze Transportwege und wenig graue Energie, dafür Arbeit und Verdienst in Uri sowie mehr Licht und Artenvielfalt im Wald. Das Urner Einfamilienhaus zeigt, wie mit lokalem Know-how ressourcenschonend und klimafreundlich gebaut werden kann.

Berglodge 37

Das im Sommer 2022 eröffnete Seminarhotel Berglodge 37 auf den Eggbergen wurde mit 100 % einheimischem Holz erbaut. Dafür erhielt es von Lignum Holzwirtschaft Schweiz, der Dachorganisation der Wald- und Holzbranche, das Label «Schweizer Holz». Durch die Verwendung von rund 470 Kubikmeter Holz konnten 346 Tonnen CO2 eingespart werden. Die kurzen Transportwege des Bauholzes verbessern die Ökobilanz zusätzlich. Durch das Fällen der benötigten Bäume entsteht eine gezielte Verjüngung des Waldes. Das Bauholz ist nicht chemisch behandelt. So kann man es am Ende seiner Nutzungsdauer als Gebäude, als Einzelteile für Upcycling-Möbel oder als Energieressource weiterverwenden.

Urner Holzstuhl

Schülerinnen und -schüler fertigen ab Herbst 2024 einen Stuhl aus Urner Holz. Dabei lernen sie alle Schritte von der Holzernte bis zur Holzwiederverwertung als Beispiel für den Urner Holzkreislauf kennen. Das Ziel des Projekts lautet, die Jugendlichen für das Thema Wald und Holz zu sensibilisieren und sie mit dem Konzept der regionalen Kreislaufwirtschaft vertraut zu machen. Als persönliche Produkte entstehen verschiedene Sitzgelegenheiten wie Hocker, Schweden- oder Klappstühle.